Trauung

Die Trauung (Hochzeit) ist ein Fest voller Dankbarkeit und Hoffnung. Zwei Menschen danken dafür, dass sie einander gefunden haben, sie feiern ihre Liebe und hoffen, dass Gutes wachsen kann in ihrer Beziehung – auch in schweren Zeiten und ein Leben lang.

Die Glocken läuten am Tag der Trauung nur für Sie, dem Brautpaar, denn es ist Ihr Tag. Voller Freude und Aufregung haben Sie ihn vorbereitet. Wie schön, dass Sie Ihre Ehe Gottes Segen und Schutz anvertrauen. Was Sie brauchen und bedenken können, damit dieser Tag so erfüllt wird, wie Sie es sich für ihr Leben zu zweit wünschen, das finden sie hier.

Kurz gefasst

Wer kann evangelisch getraut werden?

Um getraut zu werden, müssen beide Partner (einer zumindest in der evangelischen) Kirche sein. Ist nur einer in der Kirche, und zwar in diesem Fall in der evangelischen Kirche, dann kann ein Gottesdienst zur Eheschließung gefeiert werden. Im Ablauf unterscheidet sich dieser kaum von einer Trauung. Er wird aber rechtlich anders eingetragen.

Welche Unterlagen brauche ich?

Bescheinigung über die Kirchenzugehörigkeit, Taufurkunde und Angaben darüber, wo und wann Sie konfirmiert oder gefirmt wurden.

Brauchen wir Trauzeugen?

In der evangelischen Kirche nicht. Sie haben, anders als in der katholischen Kirche, keine kirchenrechtliche Bedeutung und Funktion. Daher ist es möglich, nur eine Person oder mehr als zwei Trauzeugen zu benennen. Zwei Personen sind aber üblich. Trauzeugen müssen weder getauft sein, noch einer christlichen Kirche angehören. Sie müssen mindestens 14 Jahre alt sein.

Können wir uns auch außerhalb der Kirche trauen lassen?

Das geht, sollte aber die Ausnahme sein, da wir zwei wunderbare Kirchen haben, die für jede Trauung einladend sind. Ausnahmen sollten Sie aber ruhig mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin absprechen. Es gibt durchaus auch in unseren Gemeinden Trauungen an ungewöhnlichen Orten.

Wir wollen in unserer Gemeindekirche heiraten, aber von einem anderen Pastor getraut werden. Ist das möglich?

Grundsätzlich ist das möglich. Auch hier gilt: Vorher Info beim Pastor/Pastorin einholen.

Können auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten?

In unserer Kirche können sich auch homosexuelle Paare in einem Gottesdienst segnen lassen. Voraussetzung ist, dass sie in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben. Die Segnung unterscheidet sich nicht wesentlich vom Ablauf einer Traung

Was ist die Ehe?

Nach evangelischem Verständnis wird die Ehe rechtsgültig auf dem Standesamt geschlossen. Sie ist ein „äußerlich, weltlich Ding“, sagte schon Martin Luther. Anders als die römisch-katholische Kirche versteht die evangelische Kirche die Ehe aber nicht als unauflösbares Sakrament. Daher können hier auch Geschiedene kirchlich getraut werden und für ihre neue Ehe den Segen Gottes erbitten.

Die Grundlage für die kirchliche Trauung ergibt sich aus der Bibel. Besonders das Wort: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei" (1.Mose 2,18), das Gott am Ende seines Schöpfungswerkes spricht, zeigt das an. Der Mensch findet erst zu seiner Bestimmung in Zweisamkeit. Und auch diesem Zusammensein von Mann und Frau gilt Gottes Urteil: "Und siehe, es war sehr gut".

Die Anmeldung

Melden Sie bitte rechtzeitig ihre Trauung im Pfarrbüro an, um den gewünschten Termin auch zu erhalten. Unser Büro wird Ihnen auch alle weiteren Fragen zur Trauung beantworten können. Zudem erhalten Sie die nötigen Formulare für die Trauung und werden auf benötigte Unterlagen hingewiesen. Wir bitten Sie diese rechtzeitig zu besorgen, damit Sie beim Traugespräch vorhanden sind.

Das Traugespräch

Kurz vor der Trauung treffen Sie sich mit der Pastorin für das Traugespräch. Im Zentrum des Gesprächs stehen Sie: Ihr Leben, Ihre Familien und Ihre Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft. Manches davon wird der/die Pastor/in in der Predigt aufnehmen. Es wird mit Ihnen auch über die Gestaltung des Gottesdienstes gesprochen.

Dazu zählt insbesondere das Trauversprechen: Braut und Bräutigam versprechen sich - einander und gegenseitig - ihre Liebe und Treue. Das kann unterschiedlich geschehen: Als klassische Traufrage mit bestätigendem Ja-Wort, als vorgegebenes Traubekenntnis oder als gemeinsam formuliertes, sehr persönliches Trauversprechen. Hören Sie in sich hinein: Fällt es Ihnen leicht vor vielen Menschen zu sprechen oder gehören Sie eher zu denjenigen, die in feierlichen Situationen vor Rührung kaum ein Wort über die Lippen bringen? Entscheiden Sie, was am besten zu Ihnen passt.

Der Traugottesdienst

Im Traugottesdienst, der in moderner Weise gestaltet wird, bittet das Paar Gott um seinen Segen für die Ehe und für das Zusammenleben. Die Ehepartner versprechen sich vor Gott und der versammelten Gemeinde die Treue. Sie versprechen damit, sich zu lieben und füreinander da zu sein in allem, was das Leben für sie bereithält. Sie machen damit Ihre Beziehung öffentlich. Im Gebet tritt die versammelte Gemeinde vor Gott für dieses Paar ein.

Für den Gottesdienst gilt: Je mehr sich die Festgemeinde am Gottesdienst beteiligt, desto persönlicher und schöner wird der Gottesdienst.